Bei der diesjährigen Ausgabe von "Wirtschaftsinformatiker nach dem Studium" – oder kurz WINDS – stellten sich sechs WWU-Alumni den Fragen von rund 40 wissbegierigen Studierenden. Zuerst berichteten Katja Kümmel (CIOin des Universitätsklinikums Münster), Daniel Beckmann (Mitbegründer der BBHT Consulting), Christian Janiesch (Junioprofessor an der Uni Würzburg), Patrick Janning (Softwareentwickler bei Tobit), Arne Osthues (Mitbegründer von fileee), sowie Ralf Plattfaut (Consultant bei McKinsey) von Ihren Lebenswegen. Danach war Zeit für Fragen der Studierenden.
Katja Kümmel empfahl, sich klar zu machen, aus welchen Gründen man einen bestimmten Weg einschlägt. Der eigene Lebensweg muss nicht gradlinig oder von langer Hand geplant sein. Umso wichtiger sei es, seine Chancen zu erkennen und sie zu ergreifen. Passend dazu empfahl Christian Janiesch, auf das eigene Bauchgefühl zu hören und die Dinge zu verfolgen, die einem wichtig sind.
Auch Arne Osthues' Weg war so nicht geplant. Er berichtete, wie er eher durch Zufall dazu gekommen ist, ein Start-Up zu gründen. Mit ein paar Kommilitonen kam während des Studiums eine Idee auf. "Wir hatten diese Idee und dachten: Warum implementieren wir das nicht einfach mal und gründen?". Am Start-Up-Leben schätzt er insbesondere die Möglichkeit, selbst zu bestimmen, was gut für das Unternehmen ist und sein eigener Chef zu sein. Er machte den Anwesenden aber auch die damit einhergehende Verantwortung bewusst.
Für Ralf Plattfaut war es besonders wichtig, in einem stimmigen Arbeitsumfeld und mit dem passenden Team zu arbeiten. Dieser Personal Fit sei hilfreich angesichts des anspruchsvollen Consulting-Alltags. Er riet allen an der Beratung interessierten Studierenden, es einfach mal zu versuchen. Man lerne in kurzer Zeit enorm viel. Selbst falls man später doch feststellen sollte, dass das Beraterleben nicht das Richtige sei, mache man wertvolle Erfahrungen auch für das weitere Berufsleben.
Das Wirtschaftsinformatikstudium in Münster wurde von Daniel Beckmann besonders gelobt. Münsteraner Absolventen hätten das Handwerkszeug, um analytisch und strukturiert zu denken. So können sich die Absolventen schnell in neue Situationen hereindenken und aktiv Lösungen finden. Er riet aber auch, sich beim Einstieg als Absolvent Zeit zu nehmen, die Abläufe und Arbeitsweisen der neuen Firma zu erlernen und sich darauf einzulassen. "Man sollte schnell möglichst viel aufsaugen", riet Christian Janiesch. Für Patrick Janning sind die besten Bewerber und Kollegen diejenigen, die für ihren Job brennen. Selbstbewusstsein und Wissbegierigkeit sieht er als besonders wertvolle Charakterzüge an.
Alle Referenten teilten die Meinung, dass man sein Studium genießen und so viele Erfahrungen wie möglich sammeln sollte. Auslandsaufenthalte und Praktika helfen bei der persönlichen Weiterenwicklung wesentlich mehr als ein Studium in Regelstudienzeit oder der Notenpunkt hinter dem Komma. Für die meisten Unternehmen sind diejenigen Absolventen besonders interessant, die über den Tellerrand jenseits des Curriculums hinausgeschaut haben und nicht nur mit dem Strom geschwommen sind. Noten sind wichtig aber nicht ausschlaggebend. An dieser Stelle ein herzlicher Dank an alle Referenten!
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